Besuch aus der Vergangenheit

Am Samstag, dem 27. Oktober 2018 um 17:00 Uhr betraten sieben mehr oder weniger ergraute Männer das Heinrich-Heine-Gymnasium. 

Sie gaben an, hier vor 45 Jahren schon einmal einige Zeit gewesen zu sein. Nicht nur anwesend seien sie gewesen, vielmehr habe der langjährige Besuch der Schule schließlich im Jahr 1973 dazu geführt, dass man ihnen ein Zeugnis der Reife aushändigte. Beim Anblick der Männer (s. Foto) mag der Betrachter möglicherweise eine gewisse, vorwiegend auf das Alter bezogene Reife erkennen können; ob diese allerdings vor 45 Jahren schon im erforderlichen Maße vorlag, um von einer staatlichen Institution bestätigt werden zu können, muss angesichts der ein oder anderen Anekdote, die von den Besuchern zum Besten gegeben wurde, in Bezug auf die geistige Reife stark bezweifelt werden!

Ihre Schule, so gaben die Senioren zu Protokoll, hätte zwar damals „Staatliches Gymnasium“ geheißen, sonst aber habe sich – zumindest äußerlich – gar nicht so viel geändert. So meinten die Besucher, ihr ehemaliges Klassenzimmer wiedererkannt zu haben: die Schiefertafel sei immer noch genau dieselbe. Einen Beweis für diese und ähnliche Behauptungen blieben sie allerdings schuldig. Ihre Aussagen ließen sich aber, wie der Verfasser dieser Zeilen zuverlässig weiß, aufgrund vorhandener historischer Filmaufnahmen belegen. Über die Freigabe dieser brisanten Aufnahmen wurde jedoch noch nicht entschieden. 

Für die Richtigkeit ihrer Aussage, im HHG längere Zeit verbracht zu haben, sprach im Übrigen auch, dass sie sich sehr gut in dem Gebäude auszukennen schienen. Dem Schulleiter, der ihnen bereitwillig Einlass gewährt hatte, konnten sie z. B. Antwort auf die Frage erteilen, welche Bedeutung die beiden Lampen in seinem Büro haben, die über der Zugangstür zum Sekretariat angebracht sind und für ihn und den Hausmeister bislang ein großes Rätsel darstellten. Nun, es sei so gewesen: Eines Tages habe der damalige Schulleiter, ein gewisser Herr Kuhs, zwei Primaner gefragt, ob sie ihm durch das Anbringen der beiden Lampen seinen Arbeitsalltag erleichtern könnten, indem er über diese Leuchten von seinem Schreibtisch aus den Zugang zu seinem Büro steuert. Grüne Lampe an: Zutritt erlaubt; rote Lampe an: WEHE!

Es ließe sich noch viel über die fast zweistündige Tour durch das Schulgebäude und die Aula und die interessanten Gespräche mit Herrn Kortmann und Herrn Zohren berichten, aber wir wollen es an dieser Stelle mit der Schilderung der Ereignisse schon bewenden lassen. 

Zum Abschluss bedankten sich die Ehemaligen bei dem freundlichen, engagierten Schulleiter und seinem ebenso wunderbaren Kollegen für die ausführliche und äußerst interessante Führung, bei der viel über die Vergangenheit aber auch über den heutigen Schulalltag gesprochen wurde und verschwanden wieder in die Nähe und Ferne, aus der sie gekommen waren, drohten allerdings damit, in fünf Jahren in ähnlicher Besetzung wieder erscheinen zu wollen um dann das goldene Jubiläum ihres Reifezeugnisses zu feiern. Letzte Worte?

 

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Auf dem Foto (v.l.n.r.):

Reihe: Werner Rous, Dr. Raimond Pasch
Reihe: Dr. Gernot Adams, Hans-Josef Walter, Dr. Joachim Janz
Reihe: Dr. Lutz-Werner Groß, Thomas Hammer

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