Einwegbecher ade - Heine führt Pfandsystem ein

8000 Becher. 8000 Einweg-Kaffee-Becher, neudeutsch Coffee-to-go-Becher, so viele wurden selbst in der kleinen, aber feinen Milchbar des Heinrich-Heine-Gymnasiums jedes Jahr ausgegeben. In ganz Deutschland, so die Deutsche Umwelthilfe, sind dies stündlich 320.000, pro Jahr fast drei Milliarden Becher. Und obwohl der Name „Papp-Becher“ geläufig ist, bestehen die Becher doch neben Papier aus dem Kunststoff Polyethylen, ohne den die Becher nur das Kaffee-Pulver vertragen würden. Neben dem enormen Wasserverbrauch in der Herstellung, Papier und Rohöl verschlingt die Herstellung riesige Mengen Energie und die Ökobilanz zeigt erschreckende 83.000 Tonnen CO2 als Schadstoff-Emissionen. Und das alles für ein Wegwerfprodukt, das nach wenigen Minuten im Mülleimer landet.

Das soll am Heine nun ein Ende haben: „Damit wollen wir ein Zeichen für Nachhaltigkeit setzen,“ sagt Daniel Unger vom Vorstand des Fördervereins des Heinrich-Heine-Gymnasiums und präsentiert stolz die neuen Mehrweg-Becher, die ab Juni für 1 Euro Pfand an der Schule ausgegeben werden. Einen neuen Kaffee (oder Tee natürlich) erhalten die Schülerinnen und Schüler, nicht zu vergessen die Lehrkräfte, dann gegen Abgabe des alten Bechers. Dieser wird gespült und wiederverwendet, so dass Lernen und Unterrichten nicht von Koffeinmangel beeinflusst werden.

Der Förderverein betreibt die Milchbar und machte sich auf die Suche nach einer Alternative zu den Einweg-Bechern. Was sich einfach anhört, gestaltete sich schwierig. Schließlich wurde man bei der Düsseldorfer Firma „Cup-for-Cup“ fündig, die auch die Universität Essen mit dem Mehrweg-System versorgt. Denn schließlich sollten die Becher nicht nur haltbar sein, sondern auch spülmaschinenfest, leicht zu reinigen und einem mechanisch anspruchsvollen Gebrauch bei Jugendlichen lange standhalten können. Die Heine-Becher sind eine Spezialanfertigung mit dem Logo-Aufdruck, so dass gewährleistet ist, dass die Becher nur dort zurückgegeben werden. Sie wurden in NRW und in Kooperation mit dem Institut für Bio-Kunststoffe (ifBB) hergestellt.

Foto: Präsentieren stolz die Pfand-Becher (v.li.): Daniel Unger vom Vorstand, Gabi Senftleben, Mitarbeiterin der Milchbar und die Schüler Tom und Hanna.

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