Mit dem Deutsch-Französischen Jugendwerk in die Bretagne

Am 12. Juni begaben sich 30 Heine-Schüler:innendes neunten Jahrgangs mit ihren zwei Lehrerinnen Frau Heske und Frau Roer voller Vorfreude auf die Reise. Dass auf der Hinfahrt vieles nicht nach Plan laufen würde, hatten sie nicht erwartet. Durch die Verspätung nahezu aller Züge war das Highlight ihrer Hinreise der Aufenthalt in Paris und der Anblick des Eiffelturms. Dennoch blieben alle optimistisch, kamen ins Gespräch und übten sich in Geduld. Erst gegen 21 Uhr erreichte die Gruppe die Jugendherberge in Guidel. Dort trafen sie auf viele bekannte Gesichterihrer Partnerschule Aimé Césaire aus Paris, denn diese sogenannte Drittortbegegnung, organisiert durch das Deutsch-Französische Jugendwerk, begann in Leipzig im November 2022 und wurde nun in Guidel weitergeführt. 

Direkt am zweiten Tag arbeitete die gesamte Gruppe an dem Projekt „Widerstand im Nationalsozialismus und im Kommunismus“  weiter und besuchte die U-Boot-Station Lorients, die im Zweiten Weltkrieg von den Deutschen als Militärbasis für die U-Boote und zur Abwehr feindlicher Schiffe und Luftangriffe genutzt wurde. Nach einer eindrucksvollen Führung durch die ehemaligen U-Boot-Bunker machten die Schüler:innen einen Rundgang um das Gebäude und erhielten einen Eindruck der Statur dieses gigantischen Betonkolosses, der aus drei Blöcken besteht (K1,K2,K3).  Die U-Boot-Basis von Lorient wurde übrigens mit dem Label „Kulturerbe des 20. Jahrhunderts“ ausgezeichnet!

Danach ging es mit dem Boot nach Port-Louis, wo die Schüler:innen die Zitadelle, welche ursprünglich im 16. Jahrhundert von den Spaniern erbaut, im 17. Jahrhundert von den Franzosen erobert und umgebaut wurde,sowie deren Museen besuchten. Die Zitadelle wurde im Zweiten Weltkrieg als Gefangenenlager von den Deutschen benutzt, 69 Angehörige (bzw. Verdächtige) der Résistance wurden dort erschossen. Nach dem geschichtlichen Teil widmeten sich die Schüler:innen den touristischen Angelegenheiten und aßen ihre ersten bretonischen Spezialitäten. 

Der Mittwoch begann mit der Fahrt nach Vannes. Die Stadt wurde ab Juni 1940 von Truppen derWehrmacht besetzt.Dort umrundeten die Schüler:innen  den Ort entlang der mittelalterlichen Stadtmauer und gelangten in die Altstadt, dem Herzen der Stadt. Bevor die Schüler:innen,  wie die Franzosen sagenquartier libre bekamen, um die Stadt auch auf eigene Faust zu erkunden, wurde ihnen die eindrucksvolle katholische Kathedrale Saint Pierre gezeigt.

Danach fuhr die Gruppe nach Saint Marcel und besuchte das Musée de la Résistance, dessen Hauptthemen die Revolution gegen den Nationalsozialismus und auch Abwehr in diesem Zusammenhang gegen das ehemalige Deutsche Reich waren. Die Führung durch das Museum war sehr informativ und bewegend. Anschließend machte sich die Gruppe auf einen 5,9 kilometerlangen Marsch durch die Marquis von Saint Marcel und stieß auf denkwürdige Überbleibsel aus der Besatzungszeit Frankreichs. 

Am Donnerstag erkundete die Gruppe die Umgebung von Guidel. Es war eine Wanderung zum nahegelegenen Strand geplant, die nicht ganz zu dem geplanten Ziel führte. Doch die Schüler:innen gaben nicht auf und schafften es tatsächlich am Ende doch zum Strand und wurden für ihr Durchhaltevermögen belohnt. Sie verbrachten schöne Stunden am Strand. (Es wurde gemunkelt, dass der Atlantik ein wenig kalt war.)

Der Rest des Tages wurde produktiv mit der Arbeit an den verschiedenen Projekten und für die Vorbereitung unserer deutsch-französischen Boum, einem Spieleabend, einem letzten Turnier oder einfach nur für letzte Gespräche mit den Franzosen genutzt. 

Die Rückfahrt am Freitag, dem 16.6.verlief ganz problemlos. Wir kamen etwas übermüdet und geschafft am Oberhausener Bahnhof an und wurden von unseren Eltern und Freunden herzlich empfangen.  

Insgesamt lässt sich sagen, dass diese Fahrt ein voller Erfolg war, aus dem viele interessante Ergebnisse wie Podcasts, Berichte, Tagebucheinträge, aber auch neue Freundschaften und vieles mehr, entstanden sind. Wir konnten in der Bretagne die Geschichte beider Länder weiter kennen und verstehen lernen. Die Begegnung wird uns auch nachhaltig daran erinnern, wie wichtig die Freundschaft der beiden Nationen für unser gemeinsames Europa ist.  

Wir danken dem Deutsch-Französischen Jugendwerk  für die finanzielle Unterstützung des Projekts, ohne die das Programm in Deutschland und Frankreich nicht so vielfältig hätte gestaltet werden können. Wir danken auch denjenigen, die in den letzten Wochen unseren Crêpes-Verkauf angekurbelt haben. Merci! 

Mia Alberti 

 

(Podcast von Talia Kestane)

 

(Video von Lea Meline Krause)

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